26.März 2006
Hallo,
Sorry, das ich diesmal so spaet schreib, aber ich hatte die letzten 2 Tage kein Internet.
Nun bin ich wieder Online und daheim. Die letzte Woche hatte ich wieder viel erlebt,
im Hillcountry warteten einige Abenteuer und ein Wiedersehen auf mich.
Es waren leider nur 4 Tage, die ich reisen konnte, aber doch genug, bin gluecklich wieder bei meiner Micha zu sein,
auch wenn ich noch ganz schoen neben der Spur lauf, weis grad nicht, wo ich mit meiner Arbeit&nbs
p;beginnen soll, hab noch 40 Seiten Tagebuch abzutippen und soviel Bilder zu ordnen, aber wird schon.
Bis dann, Euer martin
Mein letztes Tagebuchupdate gibts
diesmal nicht online, da ganz wenige der Menschen, die es gelesen
haben so gut waren, dass sie mir die 10 Euro überwiesen haben, um
die ich bat, bin ich nun weng ne Sau und lass das Ende offen, wer
wissen will, was ich noch so alles im Hillcountry erlebt hab, wie es
mir am Flughafen erging und wie mein Wiedersehen mit Micha und
meiner Familie abgelaufen ist, der darf das natuerlich wissen. Es
sind nochmal einige Seiten zusammengekommen, ich denk mal, in 6
Wochen ist die Druckversion so weit fertig, das sie bei mir bestellt
werden kann. Ich sag bescheid.
19.März 2006
Hallo wiedermal,
zum vorletzten Mal nun schreibe ich euch, mein kleines Paradies hab
ich gestern verlassen, ich bin in die Zivilisation zurrueckgekehrt,
nicht schoen, nach 2 Monaten einfachen Lebens gehts hier nun wieder
ganz anders, kein einfaches Leben mehr, eingesperrt in einer Masse
von Beton, umgeben von tausenden Autos. Die letzte Woche war noch
mal erlebnissreich, an der Grenze wollten sie mich festnehmen, und
auch nicht mehr ins Vanni reisen lassen, nachdem ich ausserhalb in
Vavunija Geld abgehoben hatte. Am Dienstag um halb 2 waren meine
Arbeiten am Haus abgeschlossen, es schaut richtig gut aus. Mittwoch
war noch Hausuebergabe der TRO von 15 Haeusern an die Eigentuemer,
ne kleine Feier und viel Fernsehen dabei. Am Donnerstag hab ich noch
ein Mutter-Kind-Heim besucht, dort werde ich die restlichen Spenden
anlegen, da sind sie richtig angebracht. Ein Dank noch mal an die
Spender, es sind letzte Woche noch mal 300 Euro zusammengekommen.
Nun ist es also vorbei, meine Zeit in Vanni, vorhin hab ich hier im
Netcafe zwei Madels aus Tschechien kennengelernt, sie reisen durchs
Land mit Rucksack, mit dem Versuch, dem Tourismus zu entgehen, mit
ihnen werd ich von Dienstag bis Donnerstag noch ins Hillcountry
fahren wenns klappt. Morgen fahr ich nach Kallutttara ins Kinderheim
der Muellers, nach Batticola kann ich leider nicht, Gabriel, da
lassen sie mich nicht hin, es sind wohl Fremde dort entfuerhrt
worden, keine Chance, zu gefaehrlich. Naechsten Samstag bin ich dann
wieder zurueck bei all meinen Lieben, bis dahin noch alles Gute
Euer Martin
12. März 2006
Hallo ihr alle,
dies ist wahrscheinlich meine vorletzte Rundmail an euch, dann ist
sie vorbei, meine Zeit hier. Es wird auch Zeit fuer mich, was ich
erreichen wollte hab ich erreicht, ein paar Kleinigkeiten fehlen
noch, aber das schaff ich auch noch, Das Haus ist soweit fertig,
morgen streichen wir noch und die Schreiner montieren hoffentlich
heute die Tueren und Fensterlaeden. Dann kann ich Dienstag das Haus
an Ama uebergeben und am Mittwoch meine erste Etappe der Rueckreise
antreten. Die Ama (Hausbesitzerin) hab ich gestern in ihrem
derzeitigen Haus besucht, Gabriel, du kennst es, es ist eines derer,
bei denen du beim Tuereneinbau geholfen hast. Gesund bin ich nun
wieder, hab nun wirklich alles durch, nachdem mein Auge am Dienstag
wieder fast fit war, war ich an diesem Tag den ganzen Tag mit
Uebelkeit flach gelegen. Null Power. Das war am Mittwoch wieder
vorbei, an dem Tag hatte ich dann keine Power, da ich am Dienstag
nix gegessen hatte. Ich war wieder auf Baustelle gegangen, dort hat
mi!
ch dann gegen Mittag eine Depri heimgesucht, ich sass am Dach und
hatte Traennen in den Augen. Beim Mittagessen hat mich mein Aja
(Helfer) gefragt, was los ist, zuerst konnte ich nicht antworten,
war zu heulerisch, aber dann gings wieder und ich erzaehlet ihm,
dass ich das manchmal habe, dann bin ich halt weng krank im Hirn.
Aber jetzt bin ich wieder ok. Heute hat dann mein Mopet auf der
Fahrt nach Kilinochchi gesponnen, war keine Power da. Es lag an der
Zuendkerze, der Stecker war total locker. Nun geht es wieder. Das
Wetter ist weiterhin sehr schwuel und heiss, 34 Grad, vorhin hab ich
gelesen, das bei euch im Moment -4 Grad sind, das wird sich
hoffentlich die naechsten 2 Wochen aendern. Aber wenn nicht, dann
werd ich auch nicht frieren Brigitte, ich bin doch hart im nehmen.
Und das die Oma mir nicht geschrieben hat ist nicht so schlimm,
gruess sie doch mal von mir. Gestern war ich Haareschneiden, damit
ich diesmal nicht so wild und zugewachsen heimkomm wie das letzte
mal!
. Haareschneiden ist hier ein Genuss, fuer 1 euro bekommt man
Haar-und
Bartschnitt + Kopf- Nacken- und Schultermassage. Da geh ich doch
gern zum Friseur. Ansonsten gibts nix neues, ich versuch nun
langsamer zu machen, ist ja auch ganz logisch, da die koerperlich
harten Arbeiten nun fertig sind. Die TRO Jungs sagen mir andauernd,
dass mein Koerper duenn geworden ist, ich kann das nicht erkennen.
Ach ja, an dich noch Bahi, was diesmal mit im Tagebuch steht wird
vielen Tamilen nicht gefallen, aber es war fuer mich noetig es zu
schreiben. Ich entschuldige mich auch nicht dafuer, da es meine
Meinung ist, zu der ich stehe. Ja, dann machts mal wieder gut und
seid huebsch ordentlich und fromm, bis nach Haus ich wiederkomm.
Alles Liebe Euer Martin
6. März 2006
Hallo
alle miteinander,
diesmal ein Tag verspaetung, sorry, aber gestern gab es keinen Strom
und kein Internet in Kilinochchi, bin also umsonst die 60 km
gefahren. Egal. Erstmal zum Hausbauen, wir hatten eine Zwangspause,
es hat 2 Tage geregnet, und dadurch hat es mir auch 2 Quadratmeter
Putz wieder runtergewaschen. War ich letzte Woche noch voll im
Stress, so bin ich nun ganz ruhig, habe meine Ruhe wiedergefunden.
Ich weiss nun, dass ich es in meiner gewuenschten Variante (zu zweit
am Bau) nicht schaffen werde, deshalb hab ich mir noch 3 Maurer
besorgt, die vollenden nun die Putzarbeiten, ich war heute in
Vavunija, Geld abheben, hat leider nich ganz so geklappt, wie
gewuenscht, konnte nur 60000 von 180000 Ruppee abheben, mehr erlaubt
meine Kreditkarte am Tag nicht, also muss ich diese Reise noch 2 mal
machen, naechste Woche. Letzte Woche hatte ich wiedermal 2 Wunden
vom Zement an den Fuessen, sind aber schon wieder verheilt. Diese
Woche werde ich mich um die Firstziegelarbeit kuemmern, kann keinen!
Putz mehr sehen. Der Regen kam gerade rechtzeitig, ich war
ausgemergelt, muede, kaputt. Nun bin ich wieder fast fit, nur mit
meinem Auge stimmt was nicht, hab mir glaub ich nen Zug beim
Mopetfahren geholt, es bleibt mir halt nichts erspart, aber darueber
kann ich noch lachen. Hab mal meine Schreibarbeit ueberschlagen, 110
DIN A4 Seiten Briefe und 200 DIN A5 Seiten Tagebuch sind es bis
jetzt, also 40 Stunden handschriftlich und 50 Stunden tippen, war
doch fleissig, oder? An dich, Richard, es sieht gut aus, ich werd es
wohl schaffen in Kalluttara vorbeizuschauen, und auch bei dir
Gabriel will ich vorbeischauen, hab heute mit Mr Ravi gesprochen, er
organisiert es auf den 17.3. Ja, mehr hab ich grad gar nicht zu
schreiben, bin auch froh drum, es ist schon halb 6, bis alle Bilder
geladen sind 6 und dann hab ich noch eineinhalbstunden Heimfahrt im
Dunkeln mit nur einem Auge. Ach ja, an dich Friedo, Micha hat mir
gesagt, das du uns noch gar nicht in Verbindung gebracht hast, dann!
will ich dir das jetzt mal sagen, die Micha von der Sana, das ist
mei
ne Micha. Und nun auch gleich mal an alle, es sieht wohl so aus, das
es im Juni im Roemerhof ein Afrikanisches Fest gibt, Datum weiss ich
nicht, steht dann in der Zeitung, wer mich mal treffen will, dort
werde ich sein. Friedo, weisst du schon das Datum, dann schreibs mir
doch bis naechste Woche, dann schreib ichs hier noch rein. Bahi,
dein Bild fuer Tamilpress ist in der Anlage 4376.
Ja, das war mal alles fuer heute, machts gut, bis naechsten Sonntag
dann.
Euer Martin
26.Februar 2006
Hallo ihr alle
wiedermal,
schon wieder eine Woche vorbei,
Meine Ruhe, die ich am Anfang meiner Bauzeit hier hatte ist vorbei,
nun wirds stressig, habe realisiert, dass ich nur noch 2-3 Wochen
hab, und in dieser Zeit noch viel Arbeit. Diese Woche hatte ich
wieder mal Schmerzen, hab am ersten Tag beim Verputzen keine
Handschuhe angezogen, am Abend hatte ich am 4 Fingern offene Stellen
vom Zement. Konnte 2 Tage nur unter Schmerzen schreiben, essen,
arbeiten. Seit gestern gehts aber wieder. Und geschwitzt hab ich.
Einen Tag lang war mein Hemd und meine Hose total nassgeschwitzt,
und das ueber Stunden. Ist schon Wahnsinn. Aber ich bleib dran und
werd die naechsten 2 Wochen auf 110 Prozent arbeiten, das wird mein
Koerper schon aushalten. Betet mit mir, das alles gut geht. 28 Tage
hab ich noch, dann ist Rueckreise, in dieser Zeit muss ich das Haus
fertig bekommen, bei Gabriels Kinderheim vorbei, und bei dem
Kinderheim der Familie Muller aus Markt Einersheim vorbeischauen,
wird knapp. Letzten Sonntag hab ich es endlich mal geschaft ans Mee!
r zu gehen, das wollte ich heute Mittag auch tun, aber, da die Zeit
draengt werd ich wohl eher ne Wand verputzen. 70 von 250
Quadratmeter haben wir die letzten 4 Tage verputzt, mein Helfer ist
klasse, dennoch wirds eng. den Fussboden lass ich von den Maurern
hier machen, dazu ist keine Zeit mehr und diese Arbeit ist auch nix
fuer mich, das koennen meine Maurer besser. Diese Woche waren ja
Friedensgespraeche in Genf, sie haben geschrieben, das alles gut
gelaufen ist, aber es ist noch ein langer Weg. Mitte April sind nun
die naechsten Gespraeche. Wer weiteres wissen will schaut bitte auf
die Seite
www.tamilpress.com
Hab ja auch von euch schoene Rueckmeldungen erhalten, danke dafuer,
und auch den Spendern mag ich nochmal ein herzliches Dankeschoen
sagen.
So, das ist alles im Moment, Machts wieder mal gut und seid huebsch
ordentlich und fromm, bis nach Haus ich wiederkomm. Hopsi besucht
mich uebrigens auch weiterhin jeden Abend.
Noch kurz an Bahi, das Bild mit dem Logo bekommst du wahrscheinlich
naechste Woche, und Frage, was ist mit meiner Uebersetzung?
Koenntest ja schon mal ein Wort dazu sagen, klappt es oder nicht?
Lieben Gruss
Euer Martin
19. Februar 2006
Hallo ihr alle
wiedermal,
Es ist wiedermal Sonntag und ich hab mich auf die 60 km Reise nach
Kilinochchi gemacht. Mein fast einziger Grund, euch auf dem
Laufenden zu halten. Und natuerlich um neues von euch zu lesen.
Danke fuer eure Kommentare, E-Mails und Geburtstagsgruesse.
Ein besonderer Dank an die Spender, ich hab beim Blick auf mein
Spendenkonto festgestellt, das die Spendensumme seit ich in Sri
Lanka bin um 1000 Euro gewachsen ist, ein ganz besonderer Dank an
die Spender. Wenn es noch ein bisschen mehr wird, dann schaffen wir
es vielleicht wirklich noch, ein zweites Haus zu finanzieren.
Dadurch, das ich nur einen Helfer auf Baustelle hab, kann ich die
Kosten auch gut druecken, das ist einerseits schlecht, da die Maurer
hier eigentlich Geld verdienen sollen (ein Maurer verdient um die 6,
ein Handlanger um die 4 Euro am Tag), Andererseits ist es aber auf
zweierlei auch gut, das ich so viel selber mach. Erstens kann ich so
die Maurer hier trainieren, die immer zum Kucken kommen, hab diese
Woche gesehen, das die ersten von ihnen schon meinem Beispiel folgen
und erst Tuerrahmen setzen, bevor sie mauern, so koennen sie viel
Zeit sparen. Und sie schauen auch genauer ob alles in der Waage ist,
sehr wichtig. Auserdem versuche ich ihnen noch einige !
Erleichterungen beizubringen, klappt sehr gut. Das zweite Gute ist,
das ich einen detailierten Bericht machen kann, damit die Menschen
sehen koennen, wie lange was dauert. Und zwischendurch kommen auch
Organizer und Besucher, die sich auch manches Abschauen, und die ich
auch auf die Missstaende hinweisen kann. "Ein Gram Beispiel ist mehr
wert als ein Zentner gute Worte" diesen Spruch hat mir ein Lehrer in
der 5ten Klasse gelehrt, und er hat recht. Noch 2 Tage hab ich zu
mauern, dann fangen wir an zu verputzen, eine Glaettkelle aus ner
Fuchsschwanzsaege hab ich mir schon zusammengeschweist in der
Schmiede, den ein Ordentliches Werkzeug ist sehr wichtig.
Ansonsten gibts nix neues, diese Woche sind Friedensgespraeche der
LTTE und der Regierung in Genf, bin gespannt, was da raus kommt. Es
haengt sehr viel davon ab. Es sind immernoch ca 5000 Familien als
Fluechtlinge hier in Vanni hat mir der TRO Prasident Regi vorhin
gesagt.
So, dann machts mal gut, ich besuch nun noch ein Altersheim und paar
Freunde und dann gehts zurueck nach Hause, heute schaffe ich es
vielleicht mal ins Camp zu gehen, mal schaun.
Fuer euch noch Petra und Gabriel, Nach Batticola werde ich erst in
3-4 Wochen kommen, erst muss ich meine Arbeit geschaft haben, aber
ich werds schon schaffen, ich geb alles. Auser schlafen Essen,
duschen und arbeiten mach ich ja hier nix, also sollte es machbar
sein.
Liebe Gruesse
Euer Martin
12.Februar 2006
Hallo ihr alle
wiedermal
Wieder ist eine Woche um, sie verging recht schnell, und ich muss
ehrlich sagen, das ich darum nicht boese bin. Ich vermisse meine
liebe Micha, den Enrico und meine Familie und Freunde ein wenig. ca
40 Tage bin ich noch hier, und es geht gut voran auf Baustelle, wenn
wir endlich die Fenster gekommen, kann ich innerhalg eines Tages die
Mauern bis Tuersturzhoehe fertigmauern, aber auch so hab ich noch
bis Mittwoch arbeit. Wir fangen an, den oberen Ringanker zu
betonieren, eine Arbeit, die ich fuerchte, aber es wird schon
werden, ist ja schon alles geworden. Diese Woche hat es einen Tag
geregnet, ganz selten um diese Jahreszeit, moechte grad nicht in der
Haut der Reisbauern stecken, die haben ihren gedroschenen Reis auf
Haufen liegen, die auch nassgeregnet wurden. nicht gut. Auch an dem
Regentag waren wir am Bau, haben Baustahlkoerbe fuer den oberen
Ringanker gebunden, eine Arbeit, die man auch im Regen machen kann.
War sogar angenehm, den ganzen Tag tropfnass in dem Warmen Reg!
en zu stehen. Der Fussboden ist auch betoniert, nun liegt es wie
gesagt an den Fenstern, wie es weitergeht. Hab erfahren, das es eh
oft Probleme mit Materialversorgung gibt, ist ja auch kein Wunder
bei den tausenden von Baustellen hier in Sri Lanka. Da ist es nur
gut, dass wir hier die TRO haben, als Privatmensch, waere es
bestimmt noch schwieriger. Am Abend, wenn ich am Boden im Office
sitz und Tagebuch und Briefe schreib, besucht mich immer Hopsi, mein
Hausfrosch. Er kommt hergehopst, bleibt weng da und hopst dann in
Hof. Zeit, um ins Camp zu gehen hab ich nicht, von montag bis
Samstag arbeiten wir von 8-17 Uhr, und am Sonntag bin ich hier in
Kilinochchi zum E-Mailen und Infos besorgen, Aber falls wir es
schaffen, das Haus fertig zu bekommen, werde ich danach bestimmt
noch ein bis zwei Tage Zeit haben. Da ich ja mit dem Motorrad nach
Kilinochchi fahre, habe ich gut gelegenheit, verschiedene Dinge am
Weg genauer zu begutachten, so war ich z.B. letzte woche auf einem
Reisfe!
ld und hab mich mit den Bauern per Hand und Fusssprache ne Weile
unter
halten. Heute will ich in Barethi vorbei, einem Kinderheim, um fuer
dich Gabriel die Bilder von der neuen Sliping Hall zu machen, oder
hast du sie schon, meld dich doch mal. Mit den Checkpoints am Weg
nach Kilinochchi hab ich kaum Probleme, dauert halt immer weng, bis
ich weiter fahren darf. Ja, das wars mal wieder, mein Ueberblick
ueber meine Arbeiten und das Leben hier, bis naechste Woche alles
Gute,
Euer Martin
Die Bilder zeigen:
4008 hier schlaf ich, am Morgen wird das Netz hochgezogen und die
Matte aufgeraeumt
3999 diesen Sonnenaufgang seh ich fast jeden Morgen von meinem
"Bett" aus
3924 Oma und Enkel, die ins Haus einziehen werden
3949 Ein richtiger Regentag
3971+
3974 wir betonieren den Fussboden
3986 Stand der Baustelle am 10.02.06
3989 3 Jungs, die ihr vom Krieg und Tsunami zerstoertes Haus
abreisen und ein neues bauen
Bilder sind auf der
Bilderseite!
Fuer diese E-Mail hab ich nun uebrigens 1,5 Stunden gebraucht, da
das Laden pro Anlage ca 5 Minuten dauert.
5.Februar
2006
Hallo ihr alle
Wie weit hatte ich berichtet? Ich glaub, dass ich nach mullaittivu
bin, wisst ihr schon. Und dort bin ich nun seit Dienstag. Ein Haus
habe ich bezahlt, von den Spendengeldern ziemlich genau 6000 Euro.
Und wenn ich gut mit anpack, reichen die Spenden noch fuer einen
Teil eines zweiten, da der Ueberschuss gespart wird. Die TRO hat mir
3 Helfer zugeteilt, und nun bauen wir ein Haus fuer eine Oma mit
Enkel, und den Onkel vom Enkel. Die Oma bringt mir jeden Tag Essen
und fuer uns alle Tee und Saft. Ein bisschen war es schon
angefangen, als ich ankam. Wir haben nun die Fundamente
vervollstaendigt und innen Aufgefuellt. Heute machen meine Maurer
einen Teil der Bodenplatte. Die letzten Beiden Tage hab ich nur Sand
und Schutt geschleppt. um den Boden aufzufuellen, gestern um 3 haben
meine Knie dann so gewackelt, dass ich mich erstmal hinlegen muste.
Eine Frau gab mir irgendeine fuer mich unbekannte Frucht zu essen,
die hat mich wieder in die Senkrechte gestellt. Und um halb 6 war
ich!
doch mit meiner Arbeit fertig. Heute ist Sonntag, fuer mich
Officetag. Das Motorrad der TRO in Mullaittivu darf ich nutzen, und
so bin ich mit dem Motorrad von Mullaittivu nach Killinochchi
gefahren. Sehr angenehm. Letzte Woche sollen in Batticola 10
Mitarbeiter der TRO entfuert worden sein, 3 davon sind mittlerweile
in Sicherheit. Und im Mullaittivu Hospital hab ich einen deutschen
Ingenieur getroffen, der die Arbeiten eines neuen Gebaeudes dort
beaufsichtigt, er hat gesagt, das sie vor 2 Wochen den Chef seiner
Subunternehmerfirma in Jaffna erschossen haben, weil er Einfluss
hat, und somit fuer die Sri Lankan Armee ein Tiger. Bin schon froh,
das ich hier in Vanni bin, da fuehl ich mich sicher, auch wenn man
ab und zu Armee sieht.
zum Wetter: 28 Grad abends um 9 und 80 Prozent Luftfeuchte, sehr
warm.
Die Bilder zeigen
3846 So sah die Baustelle bei meiner Ankunft in Mullaittivu am
31.01.06 aus
3896 Der Bauplan unseres Hauses
3859 Die Steine werden gebracht
3866 Fundament mauern
3879 Die Maurer binden die Baustahlkoerbe fuer den Ringanker
3900 So sieht die Baustelle nun am 05.02.06 aus
Tagebuchupdate gibst erst naechsten Sonntag, da ich meinen USB Stick
in Mullaittivu vergessen hab. Tut mir leid, aber is nun so.
So, dann machts mal gut, wuensch euch alles Gute, bis naechsten
Sonntag
Euer Martin
30.
Januar 2006
Hallo alle
nochmal,
Jetzt hat sich was entscheidendes getan, ich hab meine Aufgabe, und
Sicherheit ueber meine Spendennutzung, und was ganz wichtig ist,
eine Adresse, um Briefe zu empfangen, ich brauch euch naemlich, ihr
seid mein Halt.
Adresse:
S.Piragalathan
C/O: Martin
Unnappilavu
Mullaittivu
Sri Lanka
Diese Adresse gehoert einem Freund, der mir die Briefe dann gibt.
Alle Briefe, die ihr mir bis zum 1. Maerz an diese Adresse schreibt,
werde ich erhalten.
Mallawie hab ich ausgeschlossen, fuehlte mich dort nicht wohl, ich
brauch meine Freunde.
Die Geldverteilung:
Werde ein Permanenthaus damit bauen, Kostet genau 6000 Euro, 500
Euro hab ich noch, hoffe, ihr macht daraus noch weng mehr (diese
Bitte, gilt besonders den Menschen, die es in der Zeitung lesen.
Vielleicht schaffen wir es ja, noch ein Haus zu finanzieren, ich
zaehl auf euch). Ich werde an dem Haus mitarbeiten, das wir
finanzieren, so das ihr sicher sein koennt, das es auch entsteht.
Bilder folgen die naechsten Wochen.
Die detaillierten Kosten sind in der Anlage, leider nur in Englisch.
Heute oder morgen gehts los, Ich freu mich.
Endlich meine Entgueltige Aufgabe fuer die naechsten 6 Wochen.
Hoffe, ich hab jetzt nichts vergessen.
Falls ihr Fragen habt, fragt, ich werd naechsten Sonntag wieder im
Internet sein.
Viele Liebe Gruesse,
Martin
28.1.2006
Hallo alle
meine Lieben
So, nun gibts mal einen erstren umfassenden Bericht mit Bildern. Bin
ja mittlerweile schon 17 Tage hier, und hab schon einiges erlebt.
Das ich gut angekommen bin, wesst ihr ja schon. Der Anfang
gestaltete sich etwas zaeh, in Colombo hies es zuerst, ich soll beim
Bau von 200 Toiletten in Trincomallee helfen. Als ich dann in
Kilinochchi ankam hiess es dort, dass sehr viele Menschen aus den
Sri Lankan Armee kontrolierten Gebieten hierher ins Tamilenland
gefluechtet sind, da sie von Soldaten angegriffen werden und auch
fast taglich jemand erschossen wird. (Infos habe ich vom "daily
Mirror" Tageszeitung fuer ganz Sri Lanka). Viele von ihnen sind bei
Verwanten untergekommen, aber etliche wurden auch in Walfare Centern
(Schulen, wo sie erstmal versorgt werden) untergebracht. Man sagt,
insgesamt sind 4 bis 5 tausend Menschen hierher ins Vanni (LTTE
regiertes Gebiet) gefluechtet. Genaue Zahlen hab ich leider noch
nicht. Nun baut die TRO Untrkuenfte fuer sie, aehnlich, wie im
letzten !
Jahr die fuer die Trunamiobdachlosen. Die Familien, die an die
Grenze zum Vanni kommen, werden dort von der TRO empfangen, ihr
Grpaeck (Reissaecke, Naehmaschinen, Toepfe, Kleidersaecke, Krims
Kram) wird von Helfern der TRO auf Lkw verladen, die Menschen werden
registriert und dann in die Welfarecenter gebracht. 3 Tage habe ich
nun auch am Checkpoint in Mukumallai geholfen, ist schon Wahnsinn,
wenn manche nur mit einem Sack Reis, einem Sack Kochgeschirr und ein
paar Kleidern ankommen. Andere bringen ganze Lkw Ladungen, oft auch
ihr Fischerboot. Diese fahren meist selbst weiter, nach dem sie sich
haben registrieren lassen. Von den Teddybaeren und den Luftballons,
die ich mithatte konnte ich dort etliche an freudestrahlende Kinder
verteilen, und auch kleine Handkalender mit der Aufschrift
"Akzeptiere das Licht und die Finsternis und finde inneren Frieden (uebersetzt
in tamil, singalesisch und Englisch) Diese Kalender hat mir ein
Oesterreicher in Colombo gegeben, er gat auch ei!
ne Organisation, Infos darueber unter
www.simple-wisdom.net
An den Haeusern, die fuer die Menschen gebaut werden, soll ich nun
mitarbeiten. Bin mir darueber aber immer noch nicht schluessig. Es
ist manchmal zum Verzweifeln, ich weiss nicht, was das beste ist.
Aber ich werde mich bemuehen, das Richtige zu tun. Meine
Spendengelder habe ich vorerst der TRO uebergeben, sie hat mir
Vorschlaege gemacht, wie wir sie verwenden. Bin mir nicht ganz
sicher, Haeuser der Tsunamiopfer sind zu reparieren, Haeuser und
Brunnen fuer die Fluechtlinge sind zu bauen. Ein Haus wuerde 574
Euro kosten, ein Brunnen 2073 Euro, Reparaturen sind
unterschiedlich. Im Moment tendiere ich zu den Brunnen und den
Reparaturen. Heute hab ich ueberlegt, doch wieder nach Mullaittivu
zu gehen, und beim Permanenthousing (Die entgueltigen Haeuser fuer
die Tsunamiopfer) zu helfen, da ich mich dort auskenn. Jetzt muss
bald ne Entscheidung her. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass sich
hier etliches getan hat, seit meinem letzten Aufenthalt. Und doch
ist es erst ein Kleiner Tei!
l von dem, was noetig ist. Aktuelle Infos ueber mein Tun hier findet
ihr unter
www.oekohof-schleyer.de.
Und auch unter
www.tamilpress.com,
dort koennt ihr auch Kommentare schreiben und findet Infos ueber die
aktuelle Konfliktlage. Und Spenden nehm ich natuerlich auch noch
gerne an.
Colombo, 19.01.06
Ein kurzes Hallo,
bin im Moment wieder in Colombo, dort wo ich arbeiten soll, da ist
noch nicht alles fertig, also hab ich beschlossen, erst nach Colombo
zu fahren und mein Visa fuer die ganzen 2,5 Monate zu beantragen.
Auf dem Visaamt hab ich einen Oesterreicher getroffen, der
buddistischer Moench war. Wir haben uns lange unterhalten, und er
gab mir seine Karte. Nun bin ich im Internetcafe und hab seine Seite
mal angeguckt, und war natuerlich voll erstaunt, er ist voll der
beruemte Mensch. Schaut auch mal auf seine Seite,
www.simple-wisdom.net
Er hat auch schon ein Buch geschrieben. Das werd ich mir auf jeden
Fall kaufen, wenn ich zurueck bin.
Und noch was, wer von euch interessiert ist an den neuesten
Nachrichten von hier, der schaue doch bitte mal unter
www.tamilpress.com
nach, von dort hol ich mir auch immer meine Informationen.
Und noch zu eurer Info, auch wenn es von hier im Moment sehr viel
grausame Nachrichten gibt, was den Krieg anbelangt, so koennt ihr
sicher sein, das ich mich in Sicherheit befinde.
Es gruesst euch
Euer Martin
.
Hallo ihr alle,
ja, hier bin ich wieder, bin gut in Sri Lanka angekommen und werde
hier bis 25ten Maerz
bleiben. Melde mich auch immer wieder. Die Situation hier ist recht
ruhig, auch wenn immer gesagt wurde, das es gefaehrlich ist, wegen
Krieg. Es sind noch einige andere Auslaender hier, also kanns gar
nicht gefaerlich sein. Mein Einsatz wird sich diesmal wohl etwas
anders gestallten, es sind 5000 Familien ins Tamilenland gefluechtet,
weil sie wohl von ihren Haeusern in Jaffna und Trincomallee
vertrieben wurden. Oder sie sind aus Angst gegangen, das weis ich
noch nicht genau. Fuer diese Menschen muessen nun Huetten gebaut
werden.
Dabei soll ich helfen. Sobald ich dort eine Postadresse hab, teil
ich sie euch mit, ich freu mich naemlich immer ueber Briefe. Wie ich
die 6000 Euro anlegen werde, die ich gesammelt hab, werd ich in
Kuerze erfahren, ist es richtig, wenn ich sie fuer die Haeuser der
Fluechtliche verwende, und nicht als Tsunamihilfe? Sie benoetigen es
im Moment dringender. Was meint ihr?
Wer uebrigens noch weng was spenden will, der kann das gern auf mein
Konto tun. Ich werd auch versuchen Bilder zu schicken, damit ihr
seht, wie es hier ist.
Machts mal gut dann,
Lieben Gruss, bis bald
Martin |
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